Jedes Kind will lernen, auch das Lesen, Schreiben und Rechnen. Doch was soll es machen, wenn die Zahlen und Buchstaben vor den Augen tanzen? Wenn Ziffern und Gleichungen oder Buchstaben, Wörter, Sätze und Texte keinen Sinn ergeben? Wenn es sich Rechenwege oder die Schreibweise von Wörtern partout nicht merken kann? Oder wenn die Klassenkameraden viel schneller Fortschritte machen?

Nicht aufgeben! Und zum Superhelden, zur Superheldin werden, um mit Mut, Ausdauer und viel Kraft an den eigenen Schwächen zu arbeiten. Mit einem individuellen Training, dem richtigen Material und genügend Zeit soll das Lernen nicht ein ewiger Kampf sein, sondern wieder richtig Spass machen.

Probleme mit dem Lesen und Schreiben können entwicklungsbedingt sein. Eine Legasthenie hingegen ist genetisch und ein Teil der Persönlichkeit der betroffenen Menschen. Sie kann sich also nicht einfach auswachsen. Von einer Legasthenie kann man ausgehen, wenn ein völlig normal begabtes Kind trotz Schulbesuch nicht die Lese- und/oder Schreibfähigkeiten erwirbt, die für seine Altersgruppe zu erwarten wären.

Hier helfen nur superheldenhafte Ausdauer sowie die richtigen Ansätze, um den individuell angepassten Lernweg zu entdecken, der einen auch wirklich weiterbringt.

Menschen mit einer Dyskalkulie begreifen Zahlen oft nur als reines Symbol, nicht als Mengenangabe. Sie müssen sich das mathematische Verständnis und die Zählfertigkeiten mit viel Ausdauer und Anschauungsmaterial hart erarbeiten. Das Erlernen der Grundrechenarten sowie die dafür nötige Automatisierung sind ein langer Weg. Eine Einzelbetreuung, viel Geduld und Verständnis sind wichtig, damit auch diese Kinder Erfolge erleben und über sich selbst hinauswachsen können.

Auch die Dyskalkulie ist genetisch bedingt. Auch sie kann sich nicht auswachsen, sondern gehört dauerhaft zur Persönlichkeit der betroffenen Menschen.

Manche Lernschwierigkeiten lassen sich nicht durch «mehr üben» lösen. Auch innere Blockaden, ein mangelndes Selbstwertgefühl, fehlende Motivation, Ängste oder äussere Belastungen können dazu führen, dass das Lernen nicht gelingt. Immer dann ist die Persönlichkeit der Lernenden der Schlüssel zum Erfolg. In der Lerntherapie wird nicht nur fachliches Wissen aufgebaut, sondern auch Ressourcen und Stärken erkundet. Die Lernenden erfahren dabei etwas über sich selbst. Zum Beispiel wie sie sich selber helfen können. Der Selbstwert und die Motivation steigen, Ängste und negative Gefühle werden abgebaut. Das Lernen verbessert sich aus der Persönlichkeit heraus.